von Dr. Karl August Seel

Fakten und Historie

1666-1672
Die Pest grassiert überall, in Bodendorf sterben 125 Menschen (113 der Einwohner)“)

um 1680
Gründung der St. Sebastianus-Bruderschaft

1684
Urkundlich gesicherter Beleg der Bruderschaft“)

1743
In Bodendorf bestehen die St. Sebastianus-Bruderschaft und eine Christenlehrbruderschaft (auch Jesus-Maria-Josef-Bruderschaft)

1802
Pastor Fey erwähnt:
Die Bruderschaft Sebastiani Gertraudis hat an Kapitalien 290 Reichsthaler, 11 Albus, 1 Heller und erhält davon an jährlichem Zins 15 Reichsthaler, 61 Albus, 4 Heller.
Von der Bruderschaft Sebastiani Gertraudis erhält der Pfarrer jährlich für Messen 3 Reichsthaler.

… wegen der Bruderschaft Sebastiani Gertraudis an den 4 Ouaterßen (= 4 Quartalsersten) ein Traueramt wie auch eben deswegen ein Gleiches am Tage nach Sebastiani.
(Bemerkenswert ist bei der Fey’schen Eintragung der Name „Sebastiani Gertraudis“, d. h. daß damals die Bruderschaft den Namen beider Kirchenpatrone Bodendorfs führte).

1807
… für 5 Singmessen der Bruderschaft Sebastiani, nehmlich an den 4 quat: und dem Tag nach Sebastiani.

1808
In der Tranchotkarte, Blatt 112 Remagen, ist die Sebastianuskapelle eingezeichnet. Sie steht dort, wo die Frankfurt-Aachener-Heerstraße sich gabelt in den Straßenverlauf Dreifaltigkeitskapelle – Burg – Heerweg und den Straßenzug Obere Pforte – Bach – Bergweg. Dieser Standort ist fast identisch mit dem heutigen. Neben der Sebastianus-Kapelle sind eingezeichnet: die Dreifaltigkeitskapelle, die St. Anna-Kapelle, die Kapelle (St. Gertraudis) an der Ziehrtheck.

1859
Wiederbegründung der St. Sebastianus-Bruderschaft durch die Bodendorfer Junggesellen. Die Bruderschaft war während und nach der französischenZeit suspendiert.

1860
Beitrag 21/2 Silbergroschen vierteljährig.

1861
Eine neue Fahne wird gekauft. 79 Thaler werden an Herrn Steinheuer dafür bezahlt.

1864
Ein Überzug für die alte Fahne wird gekauft. Mit dem Bau einer neuen St. Sebastianus-Kapelle am alten Standort wird begonnen. U.a. werden ca. 4 Tonnen Kalk, 100 4er Sandsteine, 3300 Ziegelsteine u. a. Materialien verarbeitet.

1865
Die Kapelle ist vollendet, für die Tür und das Kreuz werden 7 Thaler 20 Silbergroschen bezahlt. Für die Feier der Einsegnung erhalten die „Musick“ 2 Thaler, der Lehrer 6 Silbergroschen.

1869
Für die Jubelfeier der Bruderschaft am 10. April wird für 20 Silbergroschen Pulver gekauft. Ausgaben für Pulver finden sich in allen Jahren, immer für die Fronleichnamsfeier und das Sebastianusfest. Ein neuer Fahnenknopf wird beschafft.

1866
wird ein Amt für die Kriegsmänner, ein Amt für die St. Sebastianus-Brüder im Kriege gegen Frankreich gelesen.

1873
Reparatur der Tür des Heiligenhäuschens.

1874
2 neue Fahnenhalter werden angeschafft.

1876
Die Bruderschaft stiftet eine Kommunionbank für die Kirche; Kosten 99 Thaler. Für die alte und die neue Fahne werden Fähneriche (2) gewählt.

1880
26. Januar: für die alte und neue Fahne werden 118 M 60 Pf. ausgegeben.
10 Februar: für eine neue Fahne zu Malen werden bezahlt 120 M und Stange 5 M = 125 M. Die Fahne wird auf St. Sebastianus-Kirmes eingeweiht.

1881
Für die neue Fahne wird ein Überzug (Ledertuch) gekauft. Am Sebastianustage zur Erholung 4 Liter Branntwein 4 M. Das Dach der Kapelle wird erneuert, daraus ergibt sich ein Defizit am Bruderschaftstag 1882 von 18,49 M.

1885
Am Kapitel werden 3 Fähnriche gewählt, je einen für die Junggesellenfahne (von 1820) die alte Fahne (von 1861 ), die neue Fahne (von 1880).

1891
Es werden wiederum (und letztmalig) 3 Fähnriche gewählt.

1895
Es werden nur noch 2 Fähnriche, einen für die alte, einen für die neue Bruderschaftsfahne gewählt.

1893 findet eine außerordentliche Generalversammlung statt. Über den Anlaß geht aus den Unterlagen nichts hervor. U. U. könnte der Grund die Trennung der Junggesellen von der Bruderschaft sein. Die nicht mehr stattfindende Wahl eines Fähnrichs für die Junggesellenfahne scheint dafür ein Indiz zu sein. Die Junggesellen, die früher ebenfalls den HI. Sebastianus als Schutzpatron hatten (s. Satzungen), haben heute den HI. Josef als Patron. Weiter wird beschlossen, das Heiligenhäuschen neu zu verputzen.

1898
Die Tür des Heiligenhäuschens wird erneut repariert.

1899
Ausgaben für Reparatur

1905
Das Kreuz auf der Kapelle wird vergoldet

1906
Auslagen für Trauerflor beider Fahnen

1910
Beschluß zur Renovierung des Heiligenhäuschens

1913
Es wird nur noch 1 Fähnerich gewählt und beschlossen, das Bild des HI. Sebastianus in der Kirche neu malen zu lassen.

1915
Liebesgaben für die im Felde stehenden Krieger (37,20 M)

1922
Der Jahresbeitrag wird von 1 M auf 3 M erhöht

1924
Wegen der Geldentwertung wird der Beitrag auf 50 Goldpfennige = 500 Milliarden festgesetzt.

1927
Jahresbeitrag wieder 1 Mark

1935
Zum Bau eines Kriegerdenkmals werden 1 Mark pro Mitglied bewilligt.

1937
Zuschuß für eine Wallfahrt nach Heisterbacherott (36,90)

1940
Die St. Sebastianus-Kapelle wird beim Bau der Umgehungsstraße abgerissen. Ein Neubau soll auf dem Friedhof errichtet werden.

1943
Vorstandswahlen werden auf die Zeit nach dem Kriege verschoben, der alte Vorstand bleibt im Amt. An die Soldaten an der Front werden, auch in den Folgejahren, Päckchen geschickt.

1946
Der Neubau einer Kapelle wird erörtert. Der Brudermeister wird beauftragt, die notwendigen Schritte einzuleiten.

1951
40 neue Mitglieder werden aufgenommen, Beitrag weiterhin 1,- DM. Für die Vorbereitungen zum Bau einer neuen Sebastianus-Kapelle wird ein Ausschuß eingesetzt, bestehend aus Pfarrer 0. Czecholinski, J. Kleine-Hülsewische, Brudermeister und Wilhelm Ginzler.

1952
Die Verhandlungen wegen der Übereignung eines Grundstückes für den Neubau der Kapelle mit dem Straßenbauamt Koblenz kommen zum Abschluß. Die Grundstücksübertragung kann nur an einen gerichtlich eingetragenen Verein erfolgen. Eine neue Satzung wird daher erlassen, der Vorstand auf 7 Personen erweitert.

1953
Mit dem Bau der Kapelle wird begonnen. Feierliche Einsegnung der Kapelle am 13. Dez. 1953.

1954
Beitrag 4,- DM.

1959
Einweihung einer neuen Fahne am 6. Sept. 1959. Kosten 1.300,- DM.

1969
Die Figur des HI. Sebastian wird (zum zweiten Mal) aus der Kapelle entwendet und nicht wieder aufgefunden. Eine Figur des Heiligen, bisher in der Kirche, wird in die Kapelle überführt, und – gegen Diebstahl gesichert – aufgestellt.

1973
Jahresbeitrag 5,- DM.

1976
Von zwei Bodendorfern Bürgern wird eine wertvolle, einige Jahrhunderte alte St. Sebastianus-Figur für die Kirche gestiftet. Die Bruderschaft läßt einen Standsockel anfertigen.

1977
Erste Überlegungen den baufälligen und inzwischen abgebrochenen Matthias-Bildstock am westlichen Dorfausgang zu ersetzen.

1979
Einsetzung einer Satzungskommission. Die Satzung soll im ökumenischen Sinne überarbeitet und den Erfordernissen unserer Zeit angepaßt werden.
Stiftung eines Grundstückes am westlichen Dorfausgang zur Errichtung einer Matthias-Kapelle durch Josef Simons.

1980
Inkraftsetzung der neuen Satzung durch das Kapitel. Die Bruderschaft ist jetzt auch für evangelische Christen geöffnet. Der Vorstand wird um einen evangelischen Beisitzer erweitert. Der Plan für die Errichtung einer St. Matthias-Kapelle, Entwurf Hans-Josef Hoppe, wird angenommen. Einsetzung eines Bauausschusses für den Bau der St. Matthias-Kapelle und eines Festausschusses für die Organisation der 300-Jahrfeier und für die Herausgabe einer Festschrift. Grundsteinlegung der Kapelle am 26. 4. 1980, Richtfest am 30.8.1980.

1981
Feier der 300-Jahrfeier der St. SebastianusBruderschaft 1681 e.V. Bad Bodendorf mit Einweihung der St. Matthias-Kapelle vom 12. – 14.Juni1981.

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